ÜBER
Mit dem Namen Gruppe Gorgone greifen wir die Gorgonen als Figur feministischer Selbstermächtigung auf. Sie stehen für Autonomie, Widerständigkeit und Solidarität. Die Schlangen verweisen auf Vielheit, Verbundenheit und kollektive Stärkung und prägen unsere Arbeitsweise ebenso wie unser kuratorisches Verständnis.
Seit 2022 realisieren wir Ausstellungen und Programme an wechselnden Orten. Die Entscheidung für eine nomadische Arbeitsweise ermöglicht eine fortlaufende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen räumlichen, sozialen und institutionellen Kontexten. Durch situative Verortung entstehen Räume, in denen feministische Perspektiven sichtbar werden und künstlerische Fragestellungen in größere gesellschaftliche Zusammenhänge treten.
Unsere kuratorische Praxis basiert in weiten Teilen auf Open Calls. Dieses Verfahren schafft Zugänge, erweitert das Spektrum der beteiligten künstlerischen Positionen und ermöglicht die Einbindung von Stimmen, die außerhalb bestehender Netzwerke liegen. Open Calls dienen uns als Werkzeug kollektiver Wissensproduktion und als Grundlage einer vielfältigen und dynamischen Programmatik.
Ein begleitendes Rahmenprogramm ist für uns ein zentraler Bestandteil jeder Ausstellung. Vermittlung bedeutet für uns nicht nur, Themen sichtbar zu machen oder Problemlagen offenzulegen, sondern gemeinsam nach Handlungsmöglichkeiten zu fragen. Durch Gespräche, Workshops und kollaborative Formate suchen wir nach Wegen, künstlerische Perspektiven mit gesellschaftlichen Lösungsansätzen zu verbinden und kollektive Prozesse der Auseinandersetzung und des Lernens zu fördern.
Inhaltlich beschäftigen wir uns mit Themen, die gesellschaftliche Strukturen, Machtverhältnisse und individuelle Erfahrungsräume berühren. Dazu gehören Auseinandersetzungen mit politischen und sozialen Fragen, die das Verhältnis zwischen Körper, Identität, Ökonomie und Öffentlichkeit prägen. Unsere Projekte untersuchen, wie diese Themen in künstlerischen Praktiken verhandelt und sichtbar gemacht werden.
Gruppe Gorgone ist aus der langfristigen Zusammenarbeit von Künstler*innen und Kulturschaffenden hervorgegangen. Wir verstehen uns als Plattform für feministische Perspektiven in der zeitgenössischen Kunst sowie als Ort kollektiver Prozesse, kritischer Auseinandersetzung und struktureller Stärkung von FINTA* Akteurinnen.
* Frauen, inter-, nicht binäre, trans und agender Personen
Künstlerische Leitung
Evelina Reiter und Julie Legouez bilden die künstlerische Leitung von Gruppe Gorgone. Beide arbeiten als bildende Künstlerinnen und Kuratorinnen und entwickeln seit 2022 gemeinsame Ausstellungsprojekte, aus denen der Kunstverein hervorgegangen ist. Ihre Zusammenarbeit verbindet zwei unterschiedliche, aber sich ergänzende künstlerische Perspektiven, die sich mit feministischen, gesellschaftlichen und zeitgenössischen Fragestellungen auseinandersetzen.
Evelina Reiter www.evelinareiter.com
Julie Legouez www.julielegouez.de